Die verursachten Kosten eines Klimagerätes werden nicht in Strom gemessen, sondern in Energie, die sich auf der „Stromabrechnung“ als verbrauchte Kilowattstunden niederschlagen. Was ist elektrische Energie? Im Folgenden eine kurze Physikauffrischung.
Energie ist das Produkt aus Leistung und Zeit: kWh = kW * h
Leistung kann man aus der Stromaufnahme und der Spannung errechnen.
Leistung ist das Produkt aus Strom und Spannung: kW = A * V / 1000
Der Strom ist ein Faktor bei der Energieverbrauchsrechnung, ist aber nicht die Einheit in der sich die Kosten bemessen. Die Kosten sind nun das Produkt aus Energieverbrauch und Kosten pro verbrauchter Energieeinheit. Eine Energieeinheit von einer Kilowattstunde kostet in Deutschland im Jahr 2020 durchschnittlich 0,29 €. Wie viel kostet denn nun der Betrieb des Klimagerätes?
Anmerkung: Eine kurze Pauschale Antwort ohne detaillierte Erklärung befindet sich im letzten Abschnitt.
Wovon hängt der Verbrauch ab?

Natürlich würde man nun gerne eine pauschale Antwort darauf haben, doch diese ist nicht so einfach. Denn es spielen viele Faktoren eine Rolle. Beginnend von dem Temperaturunterschied zwischen Außentemperatur und gewählter Innentemperatur. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Isolierung und andere Wärmequellen im zu kühlenden Bereich, wie Menschen, Kühlgeräte oder Haushaltsgeräte im Allgemeinen. Das Volumen des zu kühlenden Raumes, sowie Art und Effizienz der Klimaanlage.
Arten von Klimageräten
Geordnet nach Effizienz, beste zuerst:
- Split-Systeme sind fest installierte Klimageräte mit einem internen und einem externen Teil, die durch zwei Wärmeaustauschleitungen verbunden sind. Im externen Teil befindet sich der Wärmeabführende Kondensator und ein Kompressor.
- Mobile Splitgeräte sind einer Split-Klimaanlage ähnlich, jedoch befindet sich hier der Kompressor im internen Gerät und verursacht damit zusätzlichen Lärm und Abwärme im zu kühlenden Raum
- Kompaktgeräte mit Zweileitungssystemen haben alles in einem Gerät, das im Inneren aufgestellt wird und mobil ist. Die Leitungen sind zwei Schläuche, einer für die Abführung der heißen Luft und der andere zur Ansaugung der frischen Luft von draußen. Im optimalen Fall bleiben die Fenster geschlossen, in der Regel werden die Schläuche jedoch durch einen Fensterspalt geführt.
- Kompaktgeräte mit nur einem Schlauch welcher die heiße Luft abführt. Dieses mobile Klimagerät lässt sich am schnellsten einsetzen, hat aber auch den schlechtesten Wirkungsgrad.
Wie viel Energie braucht man?
Gehen wir von einem gut isolierten Raum aus, der nicht auf der Sonnenseite liegt. Eine gute Faustformel für die Leistungsaufnahme sind hier das Produkt aus Kubikmeter des zu kühlenden Raumes und einem Faktor 40 Kilowatt pro Kubikmeter. Bei schlechter Isolierung und anderer negativen Einflüssen bis zum Faktor 100.
Energiebedarf ist das Produkt aus Länge, Breite, Höhe, dem Faktor: kW = m³ * 40 kW/m³
Pro Person, die sich im Raum aufhält, sollte man 0,25 kW hinzufügen und jedes Gerät mit der Stromaufnahme kalkulieren.
Beispiel: Ein Raum mit vier Meter Länge, drei Meter Breite und einer Höhe von zwei Meter achtzig, der gut isoliert ist. Normal hält sich dort eine Person, mit einem Notebook mit einer Leistungsaufnahme von 65 Watt und einem Monitor mit einer Leistungsaufnahme von 130 Watt, auf.
Leistung = 4m * 3m * 2,8m * 40 kW/m³ + 0,25 kW + 0,065 kW + 0,13 kW
Leistung = 33,6m³ * 40 kW/m³ + 0,445 kW
Leistung = 1,789 kW
Häufig findet man eine BTU, richtig BTU/h („British Thermal Unit“ – Britische Wärme Energie) Angabe statt Kilowatt. Dabei entsprechen 3412 BTU/h einem Kilowatt. Im Beispiel entsprechend 6104 BTU/h, welche das Klimagerät mindestens Leisten können muss. Ausgehend von einer Einstellung von 25 °C wird der Kompressor bei 30 °C Außentemperatur 3 Stunden pro Tag laufen, der Energieverbrauch für Lüfter und Steuerung vernachlässigen wir hierbei.
Zur Erinnerung: Die Kosten errechnen sich durch das Produkt aus Energieverbrauch und Kosten pro verbrauchter Energieeinheit. Und der Energieverbrauch ist das Produkt aus Leistung und Zeit. Gehen wir vom Durchschnittspreis von 0,29 € pro Kilowattstunde aus:
Energie = 1,789 kW * 3 h
Energie = 5,367 kWh
Kosten = 5,367 kWh * 0,29 €/kWh
Kosten = 1,56 €
Die Kosten des Beispieles betragen 1,56 € pro Tag.
Geschätzte Kosten für Strom
Wenn man es sich einfach machen möchte, kann man einfach die Quadratmeter mit 0,2 multiplizieren um einen Richtwert in Euro zu bekommen. Normalerweise sollten die Realkosten unter diesem Richtwert liegen. Für das zuvor berechnete Beispiel, was eine Klimaanlage an Strom kostet, wären dies 2,40 €/Tag.